EU-Programm Kreatives Europa: Förderung von Inklusion festgeschrieben

Das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten erzielten am 14. Dezember eine politische Einigung über das neue Programm „Kreatives Europa“ mit einer Laufzeit von 2021 bis 2027. Eine Kampagne der Europäischen Blindenunion, die der DBSV federführend leitet, hat in dem Programm eine Generalklausel zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen bewirkt. Die Förderung von Audiodeskription konnte im Anhang verankert werden.

„Kreatives Europa“ ist das wichtigste Instrument zur Unterstützung des Kultur- und Kreativsektors in der EU. Das Programm fördert die kulturelle und sprachliche Vielfalt. Es ermöglicht Organisationen, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten, gemeinsame Werke zu schaffen und ein breiteres Publikum zu erreichen.

Der DBSV begrüßt die Aufnahme der Klausel zur Inklusion. Diese besagt, dass die Ziele des Programms in einer Weise verfolgt werden sollen, die Inklusion, Gleichheit, Vielfalt und Teilhabe fördert. Dies soll gegebenenfalls durch spezifische Anreize erfolgen, die Menschen mit Behinderungen den Zugang zur Kultur und zu den kreativen Sektoren gewährleisten und ihre aktive Teilhabe in diesen Sektoren fördern.

"Es ist richtig und wichtig, dass die EU beim Programm Kreatives Europa den gleichberechtigten Zugang von Menschen mit Behinderungen zur Kultur fördert," erklärte DBSV-Präsident Klaus Hahn. „Auch wenn nicht all unsere Forderungen durchgesetzt werden konnten, haben wir ein Ergebnis erzielt, mit dem jetzt gut weitergearbeitet werden kann.“

Außerdem wurde erreicht, dass die Fördermaßnahmen im Rahmen des MEDIA-Bereichs von „Kreatives Europa“ weiterhin ausdrücklich die Unterstützung von Audiodeskription und Untertitelung beinhalten. In Übereinstimmung mit der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen wird das neue Programm eine gute Grundlage sein, um die Berücksichtigung der Barrierefreiheit in der EU-Förderung für die Filmindustrie zu forcieren. Die EBU und der DBSV werden ihre Kampagne fortsetzen, um sicherzustellen, dass die Fördermittel des Programms auch sehbehinderten und blinden Menschen zugutekommen.