Deutscher Behindertenrat unterstützt erste Kandidatur einer Frau mit Behinderung für UN-Frauenausschuss

Der UN-Frauenausschuss existiert bereits seit 37 Jahren - trotzdem hat noch nie eine Frau mit Behinderung für dieses wichtige Gremium kandidiert. Dies hat sich am 14. März geändert, als Ana Peláez Narváez, die seit ihrer Geburt blind ist, ihre Kandidatur für den Ausschuss bekanntgab. Auf Initiative des DBSV hat nun der Deutsche Behindertenrat bei der Bundesregierung für eine Unterstützung der Bewerbung geworben.

Der UN-Frauenausschuss überwacht die Umsetzung der UN-Konvention zur Beseitigung der Diskriminierung der Frau. Dem Gremium gehören 23 unabhängige Expertinnen und Experten als Sachverständige an, die Staatenberichte prüfen und Beschwerden nachgehen.

Weltweit sind zwei Drittel aller Menschen mit Behinderungen Frauen. Sie sind in doppelter Weise von Benachteiligungen betroffen und deutlich häufiger Opfer von Gewalt. Auf Anregung des DBSV hat deshalb der Deutsche Behindertenrat Ende April in einem Brief an Außenminister Heiko Maas und Christoph Heusgen, den Botschafter der Bundesrepublik bei den Vereinten Nationen in New York, eine Wahlempfehlung für Ana Peláez Narváez ausgesprochen.

In ihrer bisherigen Laufbahn hat die Spanierin an der Ausarbeitung der UN-Behindertenrechtskonvention mitgearbeitet und sich als Vizepräsidentin des Europäischen Behindertenforums für die Selbsthilfearbeit von Frauen mit Behinderungen stark gemacht. Ihr Ziel ist es, „die Arbeit des Ausschusses in Hinblick auf die Mehrfachdiskriminierung, die wir tagtäglich erleben, zu stärken und Richtlinien für alle Mitgliedsstaaten zu erarbeiten, damit wir niemanden zurücklassen.“

Auch das Europäische Behindertenforum, die International Disability Alliance und die Weltblindenunion unterstützen die Kandidatur. Die Wahl findet am 7. Juni statt.