Winterhaut adé – Macht Eure Haut fit für den Frühling

Wer einen Hund hat, merkt es spätestens am stetig vollen Staubsaugerbeutel – die ersten Frühlingsanzeichen bringen unaufhaltsam den Fellwechsel mit sich. Und genauso wie die Natur bei Tieren den Winterpelz gegen das Sommerkleid tauschen lässt, erneuert sich unsere Haut zu Beginn der Frühlingssaison.

Kälte, Nässe und Wind, dicke Schals und Rollkragenpullover, aber auch die ständige Zentralheizungsluft lassen die Haut in einem ungemütlichen Winter leiden. Wie das Winterfell ist auch unsere Winterhaut dicker – sie verhornt zu Schutzzwecken und kann gut ein bisschen Hilfe bei der Rundumerneuerung gebrauchen, um fit für den nahenden Frühling zu werden.

Schritt 1: Peeling

Mit einem guten Peeling könnt ihr eure Haut aktiv beim Abtragen der Hornschicht des Winters unterstützen. Ihr könnt entweder einfach ein fertiges Peeling kaufen oder es euch ganz leicht selber machen. Es empfiehlt sich gerade bei empfindlicher Haut kein allzu grobes Peeling – wie Mandelkleie oder Seesand – auszusuchen, sondern lieber auf Peelings mit Mikroperlen, d.h. abgerundeten Perlen oder ein Peeling auf Enzymbasis zurückzugreifen, um die Haut nicht zusätzlich aufzurauen oder zu reizen. Wer sich sein Peeling selbst machen möchte, kann zum Beispiel ein enzymatisches Peeling mit handelsüblicher Hefe herstellen: Einfach ein bisschen Bäcker- oder Bierhefe kaufen und mit Mineralwasser einen Brei anrühren. Oder ihr verwendet Meersalz zum Peelen und gebt Milch oder bei sehr empfindlicher Haut Sahne hinzu. Je nach Bedarf könnt ihr den ganzen Körper oder auch nur Gesicht und Decolleté behandeln. Das Peeling einfach mit einem Schwamm ohne viel Druck in kreisenden Bewegungen auftragen, wobei wichtig ist, dass ihr in der Richtung des Lymphflusses an der Stirn beginnend von innen nach außen vorgeht, um Lymphstauungen zu vermeiden. Den Schwamm solltet ihr eurem Hauttyp bzw. den behandelten Körperpartien anpassen. Wer robustere Haut hat und/oder seine aufgerauten Ellenbogen peelt, verträgt auch einen kräftigeren, gröberen Schwamm, von dem die empfindliche Gesichtshaut gleich wieder gereizt würde.

Schritt 2: Feuchtigkeit spenden

Nach dem Peeling muss die Haut gut eingecremt werden – eine echte Feuchtigkeitsspende ist angesagt, damit sie schön atmen kann. Drei Feuchtigkeitsbringer stehen euch zur Auswahl:

1. Urea:

Urea ist ein Harnstoff, der in vielen Pflegeprodukten für trockene und sogar schuppige Haut zum Einsatz kommt und die Haut auf jeden Fall schön weich macht. Je nach gefühltem Bedarf könnt ihr eine Lotion mit 5 oder 10 Prozent Urea kaufen.

2. Hyaluron:

1 g Hyaluron kann bis zu 1000 g seines Eigengewichts an Feuchtigkeit speichern und so zu einem wahren Feuchtigkeitsburner für die Haut werden. Die Hyaluronsäure gibt es in Ampullen oder Pipetten zu kaufen, mit denen man ganz gut dosieren kann. Ein, zwei Tröpfchen auf die Haut geben – und den Effekt fühlen!

3. Aloe Vera:

Die Aloe Vera Barbadensis ist die „Lilie der Wüste“ - auch wenn sie äußerlich an einen Kaktus erinnert, ist sie eigentlich ein Liliengewächs. Sie kommt mit unglaublich wenig Wasser aus und ist in der Lage, Flüssigkeit in ihren dicken Blättern zu speichern. Das könnt ihr ganz einfach für euch nutzen: Kauft euch eine Aloe Vera, schneidet mit dem Messer ein Blatt auf und gebt das Gel aus dessen Innern direkt auf die Haut. Das Blatt wird sich danach alleine wieder verschließen. Eine solche dauerhafte Feuchtigkeitsquelle auf dem Fensterbrett ist für etwa 20 Euro im Pflanzenfachhandel erhältlich. Wichtig ist, dass ihr eine Aloe Vera Barbadensis erwerbt, denn das ist diejenige von den 500 Aloe-Arten, die zu kosmetischen Zwecken taugt.

Wer ein fertiges Hautpflegeprodukt mit Aloe Vera kauft, sollte darauf achten, dass die Aloe auch an oberster Stelle der Inhaltsstoffe gelistet ist. Hersteller werben auch dann noch gerne mit ihr, wenn sie unter ferner liefen steht! Es empfiehlt sich also, Ausschau nach einer Tube purer Aloe Vera (Anteil ca. 99,9 Prozent) zu halten.

Tipp: Aloe Vera ist auch ein wunderbares Mittel gegen Verbrennungen – ob nun durch die Herdplatte oder die erste Frühlingssonne. Wenn ihr also die ersten wärmenden Strahlen unterschätzt und zu lange auf dem Balkon oder im Café gesessen habt, lohnt sich auch ein Gang zu eurer Pflanze oder Tube, denn die Aloe nimmt sowohl die Hitze als auch die Röte aus der Haut. Ideal ist sie auch deshalb, weil sie keinerlei allergische Reaktionen auslöst.