Deutscher Hörfilmpreis 2017 – die Preisträger
Als Menschenrechtspreis hat Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth gestern Abend den Deutschen Hörfilmpreis bezeichnet. Denn er ermöglicht Teilhabe und steht für Teilhabe.
Seit der ersten Preisverleihung vor 15 Jahren ist viel passiert: DBSV-Präsidentin Renate Reymann erinnerte, dass das Filmförderungsgesetz Barrierefreiheit zur Bedingung für Filmförderung gemacht hat und die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ihr Angebot an Audiodeskription und Untertitelung deutlich ausgeweitet haben. Ein blinder Fleck jedoch bleiben die privaten Fernsehsender. Claudia Roth, die sich seit 2011 in der Jury des Deutschen Hörfilmpreises engagiert, sagte: „Das kann man sich heute nicht mehr leisten“. DBSV-Geschäftsführer Andreas Bethke will die Olympischen Spiele 2018 nutzen, um den Einstieg ins Thema zu finden. Er sieht das US-Unternehmen Discovery, das sich die Übertragungsrechte bis 2024 gesichert hat, in der Pflicht, die Berichterstattung über das sportliche Großereignis barrierefrei zu gestalten und bezieht sich dabei auf die Olympische Charta.
Welche Hörfilme mit dem Deutschen Hörfilmpreis 2017 ausgezeichnet worden sind und welche prominenten Gäste zur Preisverleihung ins Berliner Kino International gekommen sind, entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Pressemitteilung:
Deutscher Hörfilmpreis 2017 für „Familienfest“ und „Nebel im August“ / Publikumspreis für „Die vierte Gewalt“, Sonderpreis der Jury für „Löwenzahn“
Berlin, 22. März 2017. Der Deutsche Hörfilmpreis 2017 wurde am Dienstagabend in Berlin vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) vergeben. In der TV-Kategorie konnte sich das ZDF mit „Familienfest“ durchsetzen. Den Preis nahm Christiane Müller vom ZDF gemeinsam mit UFA Fiction-Produzent Benjamin Benedict aus den Händen von Laudator Heikko Deutschmann entgegen. Die Filmbeschreiber von Audioskript wurden von Anke Nicolai, Frank Höhle und Yesim Erdogan vertreten. Vom Ensemble des Familiendramas kamen die Schauspieler Günther Maria Halmer, Michaela May und Barnaby Metschurat auf die Bühne.
Das Drama „Nebel im August“ erhielt die Auszeichnung in der Kategorie Kino. Die Produzentin Prof. Regina Ziegler, ehemaliges Jury-Mitglied des Deutschen Hörfilmpreises, hielt die Laudatio und überreichte den Preis an Ulrich Limmer von der collina filmproduktion. An dessen Seite stand das Audiodeskriptions-Team von Hörfilm München, bestehend aus Sabine Ziehm, Ari Mog und Marion Hollerung. Das Filmteam wurde vertreten durch Regisseur Kai Wessel sowie die Schauspieler Ivo Pietzcker, Jule Hermann und David Bennent.
Produzentin, Regisseurin und Jury-Mitglied Feo Aladag übergab den Sonderpreis der Jury für die „Löwenzahn“-Folge „Geld – Der schlaue Tausch“, eingereicht vom ZDF. Christiane Müller vom ZDF konnte somit den zweiten Preis des Abends entgegennehmen. Begleitet wurde sie von Hauptdarsteller Guido Hammesfahr, vom Geschäftsführer der Produktionsfirma studio.tv.film Albert Schäfer und Margit Lenssen, Teamleitung ZDF Löwenzahn. Das Audiodeskriptions-Team der Deutschen Hörfilm gGmbH wurde vertreten durch Martina Wiemers, Elke Cremer, Silja Korn, Holger Stiesy, Gabriele Brennecke und Suzanne Voigdt.
Nach der Verkündung der letzten Jury-Entscheidung wurde der begehrte Publikumspreis an die NDR-Produktion „Die vierte Gewalt“ vergeben. NDR-Intendant Lutz Marmor nahm den Preis gemeinsam mit Uschi Heerdegen-Wessel entgegen, die beim NDR für barrierefreie Angebote verantwortlich zeichnet. Regisseurin Brigitte Maria Bertele begleitete die beiden auf die Bühne und freute sich gemeinsam mit Schauspielerin Nicole Mercedes Müller, Produzent Christian Granderath und Redakteur Christoph Pellander über das Votum der Zuschauer. Das NDR-Hörfilmteam wurde vertreten durch Olaf Koop, Stephanie Schruhl und Anne Moll. Überreicht wurde der Publikumspreis von Schauspielerin Julia Bremermann.
Zur diesjährigen Jury unter dem Vorsitz von Dr. Dietrich Plückhahn gehörten erstmals Produzentin und Regisseurin Feo Aladag sowie Produzentin Dr. Alice Brauner. Langjährige Jury-Mitglieder wie die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, die Schauspielerinnen Brigitte Grothum und Jeanette Hain, Schauspieler Roman Knižka sowie Filmredakteur Lars-Olav Beier (Der Spiegel), Reinhard Glawe (Bert Mettmann Stiftung) und Hans-Joachim Krahl (Präsidium des DBSV) waren auch zum 15-jährigen Jubiläum in der Jury tätig.
Durch den Abend führte mit Steven Gätjen ein echter Filmexperte. Unter den Gästen war neben den bereits Genannten zahlreiche weitere Prominenz aus Film und Fernsehen, Wirtschaft und Politik vertreten, darunter auch Staatssekretärin Gabriele Lösekrug-Möller (BMAS) sowie die Schauspieler/innen Kirsten Block, Iris Böhm, Guido Broscheit, Johanna Gastdorf, Jeanne Goursaud, Judith Hoersch, Marion Kracht, Stephanie Stremler, Sina Tkotsch und Debora Weigert. Weitere Gäste waren u.a. die erfolgreichen Schwimmerinnen Daniela Schulte und Naomi Maike Schnittger sowie Frank Völkert von der FFA Filmförderungsanstalt.
Das Musikduo BOY setzte die musikalischen Highlights während der Gala, die zum zweiten Mal im Berliner Kino International stattfand.
Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor beschreibt. Diese Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen.
Die Aktion Mensch fördert den Deutschen Hörfilmpreis, der seit 2002 vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) verliehen wird. Hauptsponsoren sind die forschenden Arzneimittelhersteller Pfizer Deutschland und Bayer. Weitere Sponsoren und Partner sind das BFW Mainz, die Herbert-Funke-Stiftung, die Blindenstiftung Deutschland, SKODA AUTO Deutschland GmbH, Deutsche Bank, Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz, Optimahl, Brähler Convention, PR Sugar und AVON.
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Weitere Informationen und erste Pressefotos unter www.deutscher-hoerfilmpreis.de