Armin Kappallo: ehemaliger Vorsitzender des DBSV verstorben

Am vergangenen Montag, dem 5. Februar, ist Armin Kappallo im Alter von 71 Jahren verstorben. Der blinde Jurist war 20 Jahre lang, von 1982 bis 2002, im Vorstand (heute Präsidium) des DBSV aktiv. Zwölf Jahre davon, 1986 bis 1998, stand er als Vorsitzender an der Spitze des Verbandes und trug maßgeblich dazu bei, dass die Teilung Deutschlands auch in der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe überwunden werden konnte. In Anerkennung seines Engagements wurde Kappallo im Jahr 2002 zum Ehrenmitglied des DBSV ernannt.

Die Selbsthilfebiografie von Armin Kappallo beginnt im Bonner Blindenverein. Im Jahr 1979, mit gerade einmal 33 Jahren, wurde er zum 1. Vorsitzenden des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Nordrhein (BSVN) gewählt. Bis 1987 setzte er in dieser Funktion wichtige Akzente. Grundlegend für die politische Interessenvertretung war ein Kooperationsvertrag aus dem Jahr 1982, der die Zusammenarbeit der Blindenverbände in Nordrhein-Westfalen regelte. So konnten im gleichen Jahr Vereinbarungen zur Anhörung der Blindenorganisationen bei Änderungen des Landesblindengeldgesetzes getroffen werden.

Nach seiner Zeit als Vorsitzender des DBSV wurde Kappallo erneut 1. Vorsitzender des BSVN und übte dieses Amt bis 2008 aus. In dieser Zeit wurden das Blinden- und Sehbehinderten-Zentrum Nordrhein und der Integrationsfachdienst Sehen im Rheinland geschaffen. Seit 2012 war Armin Kappallo Ehrenmitglied des BSVN.

Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Mitglied des DBSV-Präsidiums, würdigt Kappallo als politischen Netzwerker: „Armin Kappallo stand viele Jahre für eine solide und nachhaltige Vertretung des DBSV und nutzte geschickt seine vielfältigen Kontakte in Politik und Gesellschaft, um die Anliegen der Selbsthilfe zu transportieren. Das zeigte sich besonders im Prozess des Zusammenwachsens der beiden deutschen Staaten auf dem Gebiet der Interessenvertretung blinder und sehbehinderter Menschen.“

Mit Blick auf die Wendezeit ergänzt DBSV-Präsidentin Renate Reymann: „Ich habe Armin Kappallo im November 1990 in Cottbus auf dem Kongress zum Zusammenschluss der beiden deutschen Blindenorganisationen kennengelernt und bis 2002 mit ihm im Vorstand gearbeitet. Ich habe es sehr geschätzt, dass wir Neuen aus den Ostverbänden mit Interesse für unser Vereinsleben aufgenommen wurden. Armin Kappallo hat sich sehr für die finanzielle Unterstützung beim Aufbau der Landesvereine eingesetzt und ich habe in diesen Jahren viel von ihm lernen können. Ich bin sehr betroffen, dass wir einen Menschen verloren haben, der ein wichtiges Stück unserer 106-jährigen Verbandsgeschichte mitgeschrieben hat.“