EU-Förderprogramm „Kreatives Europa“ wird inklusiver

Mit dem Programm „Kreatives Europa" unterstützt die Europäische Kommission den europäischen Kultur- und Mediensektor. Es läuft von 2021 bis 2027. Die ersten Ausschreibungen im Rahmen dieses Programms zeigen positive Entwicklungen für blinde und sehbehinderte Menschen.

Bei den Filmen, die nun für eine Förderung eingereicht werden können, soll insbesondere die Verwendung von Untertitelung, Synchronisation und Audiodeskriptionstools unterstützt werden. Weiter heißt es: "Besondere Aufmerksamkeit wird Anträgen gewidmet, die angemessene Strategien zur Gewährleistung der Gleichberechtigung der Geschlechter, Inklusion, Diversität und Repräsentativität vorlegen". Dies zählt für bis zu 5 von 45 Punkten bei den Vergabekriterien der MEDIA-Förderung. In ähnlichen Ausschreibungen der vorherigen Programmperiode bis 2020 wurde Inklusion in den Vergabekriterien nicht erwähnt.

"Das ist eine konkrete Antwort auf die Forderung in unserem Positionspapier vom September 2020. EU-Fördergelder sollen dazu genutzt werden, um den gleichberechtigten Zugang von blinden und sehbehinderten Menschen zur Kultur voranzubringen", erklärte DBSV-Präsident Klaus Hahn.

Ein ähnlicher Ansatz wird in den Ausschreibungen "Fernseh- und Online-Inhalte" und "Publikumsentwicklung und Filmbildung" verfolgt, wenn auch ohne explizite Erwähnung der Audiodeskription. Bemerkenswert ist auch die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen zum 'Netzwerk der europäischen Kinos'. Dort wird als ein Ergebnis erwartet, dass die Geschäftspraktiken der europäischen Kinos inklusiver werden.

In unserem Newsletter vom 18. Dezember hatten wir bereits die politische Einigung über das neue Programm "Kreatives Europa" (2021-2027) begrüßt. Es soll Inklusion, Gleichberechtigung, Diversität und Teilhabe fördern.