Physiotherapie – Gesundheitsversorgung sichern und Zukunft der Ausbildung stärken

„Physiotherapie trifft Politik – Gesundheitsversorgung sichern und Zukunft der Ausbildung stärken“, so das Motto einer Veranstaltung, die gestern Nachmittag in Berlin stattfand. Ausrichter waren der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP), der VDB Physiotherapieverband und der DBSV. Es ging um das wichtigste Berufsfeld für blinde und sehbehinderte Menschen ohne Abitur, die Physiotherapie. Wie im Oktober von dbsv-direkt berichtet, ist hier eine Reform der Ausbildung geplant. Der DBSV setzt sich dafür ein, dass beide Berufe in der Physiotherapie – das sind Masseur und medizinischer Bademeister bzw. Masseurin und medizinische Bademeisterin sowie Physiotherapeutin bzw. Physiotherapeut – als eigenständige Berufe erhalten bleiben und dass es für beide weiterhin Ausbildungen auf Berufsfachschulniveau gibt. Wichtig ist zudem, auch künftig für Menschen mit einem Hauptschulabschluss die Ausbildung zur Masseurin bzw. zum Masseur zu ermöglichen.

Bei der Veranstaltung trafen Mitglieder des Bundestages in einer Podiumsdiskussion auf Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, darunter Christiane Möller für den DBSV. „Ich habe betont, dass es auch in Zukunft möglich sein muss, mit einem Hauptschulabschluss in das Berufsfeld einzusteigen, der Beruf des Masseurs darf also auf keinen Fall wegfallen“, sagt die Justiziarin des Verbandes. „Außerdem habe ich gleiche Chancen und Perspektiven für berufsfachschulisch ausgebildete Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten gefordert. Bezogen auf die Arbeit am Patienten darf es keinen Unterschied machen, ob jemand an einer Berufsfachschule oder an einer Hochschule ausgebildet wurde“, so Möller weiter.

Das Berufsfeld der Physiotherapie ist für blinde und sehbehinderte Menschen von immenser Bedeutung, denn im Gegensatz zu vielen anderen Bereichen haben sie hier beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt, die Vermittlungsquote liegt bei nahezu 100 Prozent. Parallel gibt es in diesem Berufsfeld bereits jetzt einen massiven Mangel an Fachkräften, mit einem weiter wachsenden Bedarf ist aufgrund der alternden Gesellschaft in Deutschland zu rechnen. „In dieser Situation darf der Zugang zu diesem Berufsfeld nicht erschwert werden. Die Ressource blinder und sehbehinderter Menschen ist zu wertvoll, um darauf zu verzichten“, unterstreicht Christiane Möller.