Alltagstricks: Einkaufen

Alltagstricks rund ums Einkaufen.

Wer alleine in den Supermarkt geht, hat mehrere Möglichkeiten, die gewünschten Produkte zu finden.

Viele Produkte kann man beim Anfassen gut erkennen, vor allem frisches Obst und Gemüse natürlich. Nudeln lassen sich durch die Packung ebenso ertasten wie Mandeln oder Reis; die Schokoriegel mit den Erdnüssen drin haben ein anderes fühlbares Muster als die nach der Milchstraße benannten.

Es gibt Apps für Produkterkennung, die sowohl im Supermarkt als auch zu Hause hilfreich sind.
Die App Barcoo z.B. scannt den Barcode und gibt den Produktnamen aus. Hierzu muss das Produkt aber oft hin und her gewendet werden, um den Barcode zu finden.

Die App Seeing AI hat eine Texterkennungsfunktion. Hält man die Kamera auf eine bedruckte Fläche, wird der erkannte Text unmittelbar wiedergegeben. So lassen sich Produkte schnell erkennen, aber auch Post sortieren oder Schilder lesen.
Die SoVi App erkennt Produkte nicht am Barcode, sondern am digitalen Wasserzeichen. Das ist ein vollflächiger ID-Code. Man muss das Produkt also nicht drehen und wenden bis man glück hat, sondern man hält einfach mit der Kamera drauf und das Produkt wird erkannt.
Zudem kann man in der SoVi App Ernährungsprofile hinterlegen. Z.B. kann man einstellen, gegen welche Zusatzstoffe man allergisch ist oder welche man einfach nicht haben möchte. So können z.B. vegane Menschen alle Tierprodukte filtern oder Schwangere alkoholische Produkte.
Wenn die App ein Produkt erkennt, informiert sie auch über die Eignung für das Profil. Zunächst gibt ein Tonsignal an, ob das Produkt zum Profil passt oder nicht. Im Supermarkt kann man also schnell entscheiden, ob man überhaupt näheres über das Produkt wissen möchte.
Wenn man weiter wischt, findet man Infos über die Zutaten und, falls vorhanden, Zubereitungshinweise. SoVi ist also auch in der Küche hilfreich.

Wer nicht alleine durch den Supermarkt streifen möchte, kann an der Kasse nach einer Einkaufshilfe fragen. Im Idealfall wird man dann von einer mitarbeitenden Person durch den Markt begleitet und kann die Einkaufsliste abarbeiten.
Oft muss man aber warten oder es ist kein Personal vorhanden.

Eine gute Alternative zu Supermärkten sind Gemüseläden im Stadtteil, Biohofläden oder auch gut ausgestattete Tankstellen oder Kioske.
hier wird man schnell vom Personal angesprochen und kann Wünsche äußern. Die mitarbeitende Person stellt dann die Ware zusammen.
Oft sind dies Familienbetriebe, wo mit der Zeit die eigenen Vorlieben bekannt sind. So wird man gerne auf bestimmte Produkte hingewisen, „Ich habe wieder frisch geschnittene Ananas“ oder „Wir haben wieder Spargel reinbekommen“.

Online Einkaufen hat den Vorteil, dass man nicht auf Hilfe angewiesen ist und sich in Ruhe einen Überblick über die Produktpalette verschaffen kann. So kann man sich von Angeboten inspirieren lassen, wie sehende Menschen,die durch die Auslagen gehen.
Ein weiterer vorteil ist natürlich, dass die Ware bis an die Haustür geliefert wird.
Nicht alle Einkaufs-Apps sind barrierefrei. Gut mit Sprachausgabe zu bedienende Apps sind z.B.: Rewe und EDEKA.
Amazon-Prime-Mitglieder können sich von Tegut beliefern lassen, so sie im Einzugsbereich einer Tegut-Filiale wohnen.

Die Alltagstricks wurden zusammengestellt vom Hessischen Koordinationsbüro für Frauen mit Behinderung im PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband, Landesverband Hessen e. V. und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband. Haben Sie noch einen Alltagstrick, den Sie in unserer Liste nicht finden, freuen wir uns, wenn Sie uns diesen mailen an: info@alltagstricks.de.