Alltagstricks: Reinigen

Alltagstricks beim Waschen und Putzen.

Waschen

Sockenpaare vor dem Waschen mit Sockenringen zusammenstecken, erhältlich bei Blindenhilfsmittelfirmen.

Es gibt spezielle Netze mit Reißverschluß für Kleinteile wie z.B. Seidenstrümpfe, die in die Waschtrommel gelegt werden können, um zu vermeiden, daß Strümpfe beschädigt werden oder zusammengehörige Söckchen mühsam aus der übrigen Wäsche zusammengesucht werden müssen.

Die Schmutzwäsche kann schon nach Sorten sortiert aufbewahrt und muss dann vor dem Waschen nicht mehr sortiert werden, z.B. hell, dunkel, Koch- oder Feinwäsche etc.

Waschmittel in Form von Tabs lässt sich leicht, sauber und genau dosieren.

Um Bügeln überflüssig zu machen, kann man die Kleidung auch mit geringer Umdrehungszahl schleudern und anschließend so aufhängen, dass schwere Teile der Kleidung nach unten hängen und so die Wäsche glatt ziehen.

Wer auf gebügelte Kleidung Wert legt, kann statt eines Bügeleisens zu einer Bügelpuppe greifen. Hemden und Hosen werden der Puppe angezogen, dann wird heiße Luft in die Puppe und damit durch die Kleidung geblasen. Die Kleidung wird dabei also zum einen getrocknet und zum anderen durch den Luftdruck in der Puppe automatisch gestrafft.

 

Putzen

Vor dem Nasswischen der Böden empfiehlt es sich, erst einmal zu saugen. So ist der grobe Schmutz beseitigt.

Beim Wischen und Saugen erst die zu reinigende Fläche so weit wie möglich freiräumen, und dann systematisch saugen oder wischen. Das heißt, sich die Fläche so in Bahnen oder Teilflächen einteilen, dass man möglichst wenig mehrfach wischt und keine Flächen auslässt.

 

Wischen mit der Mäander-Technik

Mit der Mäander-Technik lassen sich alle möglichen Oberflächen, wie Tische, Anrichten oder Fenster effektiv reinigen. Sie wird von LPF-Fachkräften als Grundlage vermittelt.
Das Wort Mäander bezeichnet normalerweise eine Schlinge oder Schleife in einem Flusslauf. Bei der Technik wird eine Oberfläche in Bahnen abgewischt, die dem Lauf eines sich schlängelnden Flusses ähneln.

Um die Führung des Lappens und die Handhaltung beim Wischen verständlich zu machen, verwenden wir folgendes Gleichnis.
Statt eines Frühstückstisches mit lauter Krümeln stellen wir uns einen Bauplatz voller Schutt vor. Statt eines Lappens, ein Räumfahrzeug mit einem großen Schieber vorne. Der Platz ist rechteckig oder quadratisch.
Das Räumfahrzeug soll den Schutt möglichst effektiv zusammenschieben. Es startet an der hinteren rechten Ecke des Platzes. Der Schieber zeigt Richtung 9 Uhr. Es fährt an der hinteren Kante entlang, bis zur linken Kante. Das Fahrzeug schiebt den Schutt zusammen, der auf diesem Abschnitt liegt.
An der linken Kante fährt das Fahrzeug eine u-förmige Linkskurve. Der Schieber zeigt dann Richtung 3 Uhr. Das Fahrzeug ist um eine Fahrzeugbreite von der hinteren Kante entfernt. Diese erste Bahn ist jetzt frei von Schutt. Das Fahrzeug schiebt immer noch den Schutt von der ersten Bahn vor sich her und fährt zur rechten Kante. Dabei nimmt es wieder mehr Schutt auf.
An der rechten Kante macht das Fahrzeug eine u-Förmige Rechtskurve und ist nun um zwei Fahrzeugbreiten von der hinteren Kante entfernt. Jetzt sind schon diese zwei Bahnen frei von Schutt.
Das Fahrzeug mäandert weiter zwischen linker und rechter Kante, bis es an der vorderen Kante des Platzes ankommt. Auf der letzten Bahn schiebt das Fahrzeug den Schutt des gesamten Platzes vor sich her auf einen Haufen.

Jetzt zurück zum Frühstückstisch, auf dem lauter Krümel verteilt liegen. Das Räumfahrzeug wird wieder zum Lappen. Der liegt an der hinteren rechten Ecke des Tisches.
Zunächst wird der Lappen in der Mitte gefaltet, so dass die linke obere Ecke auf der rechten oberen Ecke und die Linke untere Ecke auf der rechten unteren Ecke zu liegen kommt.
Die linke Seite des Lappens ist jetzt die geschlossene Seite, wo der Lappen gefaltet ist. Diese Faltkante ist der Schieber des Räumfahrzeugs, der die Krümel vor sich her schiebt. Die rechte Hand liegt auf dem Lappen, so dass die Finger Richtung 12 Uhr zeigen.
Nun fährt man mit dem Lappen an der hinteren Tischkante entlang nach links. Die Linke Hand kann dabei kontrollieren.
Eine Lappenbreite vor der Linken Kante fängt man mit der U-Kurve an. Hier zunächst eine Beschreibung für Akrobaten, danach folgt eine alternative Vorgehensweise.
Die Hand macht zuerst eine 90-Grad-Drehung nach links, sodass die Finger Richtung 9 Uhr zeigen. Der Lappen liegt jetzt an der hinteren linken Ecke.

Die Hand macht eine weitere 90-Grad-Drehung, sodass die Finger Richtung 6 Uhr zeigen. Bei der letzten Drehung wird der Lappen außerdem ein wenig nach vorne versetzt, sodass die erste Bahn frei bleibt. Die Faltkante des Lappens zeigt jetzt nach rechts.
Wie das Räumfahrzeug, schiebt der Lappen jetzt die Krümel der ersten Bahn vor sich her und nimmt auf der zweiten Bahn weitere Krümel auf.
Die Hand fährt mit dem Lappen wieder bis zur rechten Kante. Dort dreht man die Hand um 180 Grad zurück und versetzt den Lappen wieder ein Wenig nach vorn.
So wird der Tisch bahn für Bahn von Krümeln befreit. Bei der letzten Bahn hält man entweder ein Tablett, ein Kehrblech oder ähnliches unter die Tischkante und schiebt die gesammelten Krümel hinein.
Bei der Drehung der Hand kann man den Oberkörper ein Bisschen mitnehmen, damit man sich nicht den Arm verrenkt. Man kann aber auch einfach beide Hände abwechsend einsetzen. Zuerst wischt die Rechte Hand nach links, dann wird der Lappen gedreht und die linke Hand wischt nach rechts.
Mit dieser Technik stellt man sicher, dass man keinen Teil einer Oberfläche versehentlich auslässt. Sie lässt sich auch für Fenster, Spiegel, gekachelte Wände etc. einsetzen.

Die Alltagstricks wurden zusammengestellt vom Hessischen Koordinationsbüro für Frauen mit Behinderung im PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband, Landesverband Hessen e. V. und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband. Haben Sie noch einen Alltagstrick, den Sie in unserer Liste nicht finden, freuen wir uns, wenn Sie uns diesen mailen an: info@alltagstricks.de.