Mode jenseits des Schauens
Das internationale Modeprojekt Beyond Seeing zeigt im September und Oktober künstlerische Designs in Berlin und lädt zur Diskussion und zum Nähworkshop ein.
2016 bis 2018 beschäftigten sich Studierende von drei Hochschulen für Mode aus Berlin, Brüssel und Paris und einer Hochschule für Produktdesign aus Boros/Schweden damit, wie Modedesign geht, wenn man sich nicht mit dem Sehen, sondern vor allem mit den anderen Sinnen beschäftigt. Partner sind außerdem Verbände sehbehinderter und blinder Menschen aus den vier Ländern und das Goethe-Institut Paris. Während in Schweden Kleidung hörbar gemacht wurde, entwickelten die Belgier und Franzosen interaktive Aktivitäten zur Sinneserfahrung. In Berlin entstanden klassische Outfits, also Kleidungstücke zum Anziehen, die aber eher Kunstwerke als Alltagskleidung sind. Zusammen mit Studenten der Hochschule Wismar wurde eine Ausstellung aller Ergebnisse für Januar 2018 in Paris konzipiert.
Details zum Projekt unter www.goethe.de/beyondseeing
Die fünf Studierenden der ESMOD Berlin - Internationale Kunsthochschule für Mode - entwickelten Outfits, die über das Ansehen von gekleideten Menschen hinausgehen sollen. "Schau mich nicht nur mit deinen Augen an", könnten diese Entwürfe sagen: Höre, wie ich klinge, nimm wahr aus welcher Umgebung ich komme, welche Geschichte ich mitbringe; erfahre meine innersten Träume und was über mich hinausgeht.
In der Graduate Fashion Show der ESMOD am 14.9.2017 im Club ANOMALIE, , wurden die Berliner Entwürfe neben anderen Kreationen gezeigt. Anschließend gab es die Möglichkeit zum Kontakt mit den Projektbeteiligten und weiteren Modefachleuten.
Am 11.10.2017 im Rahmen der Woche des Sehens (www.woche-des-sehens.de) konnten sich blinde und sehbehinderte Menschen in einem Workshop in der ESMOD unter Leitung von DBSV-sozialreferent Reiner Delgado selbst im Nähen ausprobieren.
Vier Bloggerinnen aus Frankreich, Belgien und Deutschland haben Beyond Seeing begleitet und aus der Sicht mit und ohne Sehvermögen berichtet:
Lydia aus Neuisenburg: Lydias Welt
Pauline aus Belgien: What Colorised
Typhaine aus Paris: Cuillere a Absinthe
Sonja aus Berlin: Goldfasan