71. Hörspielpreis der Kriegsblinden - Preis für Radiokunst

Der 71. Hörspielpreis der Kriegsblinden – Preis für Radiokunst geht an Noam Brusilovsky und Lucia Lucas für „Die Arbeit an der Rolle“

Am 17. Mai wurde in Köln zum 71. Mal der Hörspielpreis der Kriegsblinden – Preis für Radiokunst vergeben. Eine 14-köpfige Jury unter Vorsitz der Kulturwissenschaftlerin Gaby Hartel entschied sich für „Die Arbeit an der Rolle“ von Noam Brusilovsky und Lucia Lucas, eine Produktion des SWR. Der renommierte Kulturpreis, getragen vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) und von der Film- und Medienstiftung NRW, wurde in der Kölner Wolkenburg verliehen, das Deutschlandradio übertrug live. Mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden wird jedes Jahr ein Original-Hörspiel ausgezeichnet, das in herausragender Weise die Möglichkeiten der Kunstform realisiert und erweitert. 2020 übernahm der DBSV die Mitträgerschaft vom Bund der Kriegsblinden. Der Preis war in diesem Jahr erstmals mit 5.000 Euro dotiert.

Die Arbeit an der Rolle“ von Noam Brusilovsky und Lucia Lucas

Das Hörspiel erzählt die Geschichte der Opernsängerin Lucia Lucas, die jahrelang als Mann wahrgenommen wurde und ausschließlich maskuline Rollen spielte und sang, bis sie sich 2014 als Transgender-Frau outete. Ihre äußerliche Erscheinung veränderte sich dramatisch, ihre Stimme blieb jedoch unverändert. Das Stück untersucht Rollenspiel und Authentizität in einem Medium, in dem die Einzigartigkeit der Stimme im Vordergrund steht.

Die Nominierten

Im ebenfalls nominierten dokumentarischen Hörspiel „Adolf Eichmann – Ein Hörprozess“ von Noam Brusilovsky und Ofer Waldman (RBB / DLF) wird die Geschichte des Prozesses zur Aufarbeitung der NS-Verbrechen aus Sicht der Radiomacher beim damaligen öffentlich-rechtlichen israelischen Rundfunk erzählt. „Saal 101. Dokumentarhörspiel zum NSU-Prozess“ von Katarina Agathos, Julian Wiprich, Katja Huber und Ulrich Lampen (BR, MDR, SWR, RB, HR, WDR, NDR, RBB, SR) verdichtet Protokolle und Notizen des NSU-Prozesses zu einem einzigartigen Stück deutsche Zeitgeschichte.

Der Hörspielpreis der Kriegsblinden wird unterstützt von der RTB GmbH & Co. KG.

Blauer Querbalken, darin links in Weiß die Worte "Hörspielpreis Kriegsblinden", rechts hellblaue und graue konzentrische Kreise in unterschiedlicher Strichstärke. Darunter links in Weiß auf grauem Grund die Worte "Preis für Radiokunst".
Noam Brusilovsky hält die Preisskulptur. Er steht vor dem Bildschirm, über den Lucia Lucas zugeschaltet ist. Seine linke Hand zeigt zum Bildschirm, die Handfläche ist nach oben gerichtet.
Preisträger Noam Brusilovsky mit Preisträgerin Lucia Lucas auf Bildschirm, Bildnachweis: Raphael Stötzel / Film- und Medienstiftung NRW