Alltagstricks: Uhrzeit, Telefonieren, eine Unterschrift leisten

Alltagstricks zum Ablesen der Uhrzeit, Telefonieren und Leisten von Unterschriften.

Uhrzeit

Im Versandhandel, sowie bei Hilfsmittelfirmen gibt es sprechende Uhren.

Unterschiedliche taktile Uhren gibt es bei den Hilfsmittelfirmen.

 

Telefonieren

Die fünf ist auf Telefon- und anderen numerischen Tastaturen fast immer markiert, daran kann man sich orientieren, um auch alle anderen Tasten zu finden.

Das iPhone ist unter blinden Menschen stark verbreitet, weil es durch die Sprachausgabe für blinde Menschen zugänglich ist.
Man kann sogenannte Apps installieren, die als Hilfsmittel dienen können, z.B. um Produkte zu erkennen. Auch Radio, Hörbücher und Zeitungen können auf dem iPhone abgespielt werden.
Allerdings verfügt das iPhone über keine Tasten, sondern wird durch Berührungsgesten bedient. Das ist für viele, insbesondere ältere Menschen sehr schwer. Bevor man Oma oder Opa also ein iPhone kauft, sollte die Bedienung einmal ausprobiert werden.
Sehende Mitmenschen können auf dem iPhone die Bedienungshilfe VoiceOver aktivieren oder auf einem Android-Smartphone die Bedienungshilfe TalkBack und die Bedienung mit einer älteren Person ausprobieren.

Smartphones können durch Spracheingabe gesteuert werden. Beim iPhone sagt man dazu „Hey Siri“, bei Android „Hey Google“. Die betreffenden Optionen müssen in den Einstellungen des jeweiligen Smartphones aktiviert werden.
So kann man beispielsweise Kontakte anrufen, indem man sagt, „Hey Siri, rufe Hans Wurst an“.

Es gibt spezielle Telefone für blinde und Sehbehinderte Menschen mit extra großen und gut leserlichen Tasten, mit der Möglichkeit, Telefonnummern einzuspeichern. Diese Telefone sind z. B. bei der Telekom, im Versandhandel oder bei Hilfsmittelfirmen erhältlich.

Telefonate können auch ganz ohne Telefon mit Alexa geführt werden.
Dazu muss man in der Alexa-App die eigene Telefonnummer verifizieren und die Kontakte synchronisieren.
Danach reicht der Befehl, „Alexa, rufe Liese Müller an“.
Auf diese Weise können auch Sprachnachrichten verschickt werden.
Bedingung ist, dass der jeweilige Kontakt ein Smartphone mit der Alexa-app besitzt. Ein Echo Dot, also eine Alexa, ist nicht notwendig.
Mit der Funktion Drop In können direktverbindungen zwischen bestimmten Alexa-Geräten eingerichtet werden. Statt das der Anruf entgegengenommen werden muss, wird sofort eine Verbindung hergestellt, wie bei einer Gegensprechanlage.

Ein sehbehindertengerechtes Telefonbuch anlegen: Wem ein Telefonverzeichnis in Großdruck nicht mehr ausreicht, kann sich selbst ein persönliches Telefonbuch anlegen oder von Freunden/Verwandten am PC gestalten lassen.
Man benötigt dazu einen DIN A4 Ordner und ein (buntes) Buchstabenregister. Nun richtet man in Word die Seite so ein, dass im Querformat geschrieben wird. Pro DIN A4 Seite gibt man nun einen Namen und die Telefonnummer in der Schriftgröße ein, die man noch problemlos lesen kann. Als Schrift verwendet man am besten Arial oder Verdana, da dies serifenlose Schriften (also Schriften ohne Füße an den Buchstaben) sind. Falls der Name sehr lang ist und nicht auf die Seite passen sollte, kann man auch nur markante Buchstaben des Namens in Großschrift schreiben und die Verbindungsbuchstaben klein. Z.B. Fleckenstein. Wenn man in diesem Namen nur die Konsonanten großschreibt und die Vokale klein belässt, erkennt man trotzdem recht mühelos den Namen. Groß geschrieben wären FL-ck-st-n. Die Ergänzungsarbeit wird vom Hirn erledigt.
Nun ordnet man den Namen passend in das Register.

Eine Unterschrift leisten

Den Zeigefinger der freien Hand von einer sehenden Person dort aufs Papier setzen lassen, wo mit der Unterschrift begonnen werden soll, mit der Schreibhand den Stift dann dort ansetzen.

Ein Lineal, Pappe oder Papier auf die Linie legen lassen, auf der unterschrieben werden soll, dann über dem Lineal schreiben.

Eine kleine Schablone - z. B. aus stabiler Pappe - anfertigen lassen oder bei den Blindenhilfsmittelfirmen kaufen, die an die Stelle gelegt werden muss, wo unterschrieben werden soll. Innerhalb des vorgegebenen Ausschnitts unterschreiben.

Zum Erlernen der Unterschrift diese von einer sehenden Person mit Draht formen lassen, um einen Eindruck von deren Aussehen zu bekommen.

Die Alltagstricks wurden zusammengestellt vom Hessischen Koordinationsbüro für Frauen mit Behinderung im PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverband, Landesverband Hessen e. V. und dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband. Haben Sie noch einen Alltagstrick, den Sie in unserer Liste nicht finden, freuen wir uns, wenn Sie uns diesen mailen an: info@alltagstricks.de.