Resolution „Sehen im Alter“
Vermeidbaren Sehverlust vermeiden und Menschen mit Sehverlust optimal unterstützen!
Das Risiko einer Augenerkrankung steigt mit zunehmendem Alter rapide an. Die Zahl älterer Menschen mit Sehproblemen - ob zu Hause lebend oder in Einrichtungen - wächst kontinuierlich. Doch unser Gesundheitssystem ist weder für die Vorsorge noch für den Umgang mit Sehverlust gerüstet.
Deshalb fordert der Verbandstag des Deutschen Blinden und Sehbehindertenverbandes (DBSV):
- Eine systematische und flächendeckende Früherkennung von Augenkrankheiten muss durchgeführt und erstattet werden.
- Insbesondere die Situation in Alterseinrichtungen muss massiv verbessert werden - von der Früherkennung über die Behandlung von Augenkrankheiten und die Versorgung mit Sehhilfen bis zur Ausbildung des Fachpersonals und der blinden- und sehbehindertengerechten Gestaltung der Einrichtungen.
- Augenkrankheiten wie die feuchte Makula-Degeneration, die diabetische Retinopathie und das Glaukom müssen im Risikostrukturausgleich als chronische Erkrankungen anerkannt werden.
- Untersuchungen, die von den augenmedizinischen Fachgesellschaften übereinstimmend als notwendig erachtet werden, müssen flächendeckend angeboten und von den Kassen erstattet werden.
- Für die Behandlung von Augenkrankheiten muss eine Regelversorgung angeboten werden, um unnötigen Zeitverlust und damit Sehverlust zu vermeiden.
- Etwaige Einzelverträge zwischen Kassen und Augenmedizin müssen zumindest in einem Vertragsregister offen gelegt werden, um der Selbsthilfe eine qualifizierte Beratung ohne Zeitverlust zu ermöglichen.
- Sehverlust muss zu einer Grundrehabilitation führen, zum Beispiel in Form eines Trainings der Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF).
Verabschiedet vom Verbandstag des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e. V. (DBSV) am 22. Mai 2014 in Berlin