Resolution „Sehen im Alter“

Vermeidbaren Sehverlust vermeiden und Menschen mit Sehverlust optimal unterstützen!

Das Risiko einer Augenerkrankung steigt mit zunehmendem Alter rapide an. Die Zahl älterer Menschen mit Sehproblemen - ob zu Hause lebend oder in Einrichtungen - wächst kontinuierlich. Doch unser Gesundheitssystem ist weder für die Vorsorge noch für den Umgang mit Sehverlust gerüstet.

Deshalb fordert der Verbandstag des Deutschen Blinden und Sehbehindertenverbandes (DBSV):

  1. Eine systematische und flächendeckende Früherkennung von Augenkrankheiten muss durchgeführt und erstattet werden.
  2. Insbesondere die Situation in Alterseinrichtungen muss massiv verbessert werden - von der Früherkennung über die Behandlung von Augenkrankheiten und die Versorgung mit Sehhilfen bis zur Ausbildung des Fachpersonals und der blinden- und sehbehindertengerechten Gestaltung der Einrichtungen.
  3. Augenkrankheiten wie die feuchte Makula-Degeneration, die diabetische Retinopathie und das Glaukom müssen im Risikostrukturausgleich als chronische Erkrankungen anerkannt werden.
  4. Untersuchungen, die von den augenmedizinischen Fachgesellschaften übereinstimmend als notwendig erachtet werden, müssen flächendeckend angeboten und von den Kassen erstattet werden.
  5. Für die Behandlung von Augenkrankheiten muss eine Regelversorgung angeboten werden, um unnötigen Zeitverlust und damit Sehverlust zu vermeiden.
  6. Etwaige Einzelverträge zwischen Kassen und Augenmedizin müssen zumindest in einem Vertragsregister offen gelegt werden, um der Selbsthilfe eine qualifizierte Beratung ohne Zeitverlust zu ermöglichen.
  7. Sehverlust muss zu einer Grundrehabilitation führen, zum Beispiel in Form eines Trainings der Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF).

Verabschiedet vom Verbandstag des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e. V. (DBSV) am 22. Mai 2014 in Berlin