Fachveranstaltung auf der IFA

Die von DBSV und BAGSO organisierte Fachveranstaltung zum Thema „Nutzbarkeit und Barrierefreiheit von Haushalts- und Unterhaltungselektronik“ brachte Vertreter aus Industrie, Politik und Forschung sowie Experten für Universal Design mit Verbraucher- und Interessenverbänden zusammen. Das Grußwort hielt Brigitte Zypries, zu der Zeit Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), jetzige Wirtschaftsministerin.

Symposium bei der IFA 2016 „Nutzbarkeit und Barrierefreiheit von Haushalts- und Unterhaltungselektronik“

Inhaltlich befassten sich die Vorträge mit den Themen Barrierefreiheit aus Sicht von Designern, im Produktentwicklungsprozess, der Berücksichtigung der Belange blinder, sehbehinderter und älterer Nutzerinnen und Nutzer und mit der Datenbank GARI (Global Accessibility Reporting Initiative) und deren Übertragbarkeit auf Unterhaltungs- und Haushaltselektronik.

Referierende und Podiumsteilnehmer kamen vom Bundesverband der Deutschen Industrie e.V., dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales, von Beratungsunternehmen zur Implementierung von Barrierefreiheit in Unternehmen und der Stiftung Warentest. Von Seiten der Betroffenenvertretung waren die BAGSO (Dr. Heidrun Mollenkopf) und der DBSV (Prof. Kahlisch und Oliver Nadig) vertreten.

Resümierend lässt sich feststellen, dass sich die Unternehmen zunehmend dem Thema Barrierefreiheit öffnen (Produktentwicklungsphilosophie). Es bleibt die Aufgabe des DBSV, die Anforderungen blinder und sehbehinderter Menschen an barrierefreie Elektrogeräte in die Branchenverbände und Unternehmen zu tragen. Dies betrifft nicht nur Design und Konstruktion der Geräte, sondern auch Vertrieb und Handel, denn unabdingbare Voraussetzung zur Herstellung von Barrierefreiheit ist Informationsweitergabe und Sensibilisierung, und zwar auf allen Ebenen des Produktentstehungsprozesses inklusive Vertrieb und Handel. Dem Nutzer müssen Informationen darüber, welche barrierefreien Geräte auf dem Markt erhältlich sind, zugänglich gemacht werden. Außerdem wurde deutlich, dass sogenannte Smarte Bedienungen die Bedienung am Gerät nicht ersetzen können. Und auch auf politischer Ebene besteht Handlungsbedarf: Denn ohne verbindliche Normen und Gesetze lässt sich Barrierefreiheit kaum durchsetzen.

Der Auftritt auf der IFA gab dem DBSV die Möglichkeit, sich als Kompetenzträger für Barrierefreiheit zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen. Damit ist eine gute Grundlage geschaffen, um die Arbeit auf diesem Gebiet zu intensivieren.

Fragestellungen, mit denen sich der DBSV zukünftig weiter beschäftigen wird, sind folgende:

  • In welcher Form können von welcher Institution Testreihen zur Barrierefreiheit vorgenommen werden?
  • Wie können die unterschiedlichen Produkteigenschaften bzgl. Barrierefreiheit transparent und nachvollziehbar zugänglich gemacht werden?

Programm des Symposiums

Moderation der Veranstaltung: Mathias Knigge (Geschäftsführer grauwert, Vorstandsmitglied Design für Alle Deutschland e.V. (EDAD)).

Vorträge:

Podiumsdiskussion

Die Podiumsdiskussion fand mit folgenden Personen statt:

  • Dr. Thomas Holtmann (BDI e.V.)
  • Dr. Sibylle Meyer (SIBIS GmbH)
  • Kai Morten(BMAS  Ref. Va1)
  • Jürgen Nadler (Stiftung Warentest)
  • Prof. Thomas Kahlisch (Präsidium DBSV)
  • Dr. Heidrun Mollenkopf (Erweiterter Vorstand BAGSO)